Mutterkuhhaltung


Naturschutz durch Mutterkuhhaltung


Was ist eigentlich Mutterkuhhaltung?

  • Die Tiere leben in einem Herdenverband.
  • Das Kalb bleibt ca. 8 Monate bei der Mutter.
  • Die erwachsenen Tiere ernähren sich vom frischen Gras auf der Weide bzw. von Heu und Grassilage.
  • Die Kälber ernähren sich hauptsächlich von der Milch ihrer Mutter, die ausschließlich dem Kalb vorbehalten ist.
  • Galloway Mutterkuhherden eignen sich bestens für die ganzjährige Weidehaltung, sodass sie das ganze Jahr im Freien verbringen.
  • Mutterkuhhaltung ist nur wirtschaftlich, wenn die Mutterkuhherde während der gesamten Vegetationszeit tatsächlich auf den Weiden grast.
  • Mutterkuhhaltung ist überwiegend extensiv und lässt der Natur viel Raum.



Dort, wo Mutterkühe grasen, …

  • … finden Bodenbrüter Deckung für die Brut und für die Aufzucht ihrer Jungen.
  • … ist der anfallende Dung Heimstadt für Insekten, die wiederum Nahrung für viele Vogelarten sind.
  • … ist der Tierbesatz meist so gering, dass dies zu einer hervorragenden Symbiose von Rindern und anderen Tierarten führt.
  • … werden Heu und Silage relativ spät geerntet, so dass Jungtiere und Jungvögel deutlich bessere Chancen haben, selbstständig bzw. flügge zu werden.
  • … wird unsere vielfältige Landschaftsstruktur erhalten, da auch Flächen in benachteiligten Gebieten freigehalten werden können.
  • … wird Lebensraum für viele verschiedene Tierarten wie Insekten und Vögel geschaffen.
  • … wird die Artenvielfalt von Gräsern und Kräutern unterstützt.

Um es auf den Punkt zu bringen:

Dort, wo Rinder und deren Kuhfladen sind, sind auch viele Insekten. Sie wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vogel- und Tierarten. Mutterkuh- und Milchviehhalter, die ihre Kühe und Nachzuchten im Sommer grasen lassen, tragen zur

Artenvielfalt und zum Arterhalt bei. In Deutschland sind mehr als 600.000 ha

Grünland der relativ extensiven Mutterkuhhaltung zuzuordnen und wirken – als Trittsteine in der Landschaft verteilt – positiv auf die Artenvielfalt. Die Tiere sind in der Regel so eingezäunt, dass die Landschaft für andere Tierarten offen bleibt. Bei deren Wanderung zu anderen Lebens-, Nahrungs- und Paarungsräumen werden sie und ihre Jungtiere durch die Einzäunungen nicht behindert.

Wenn die Mutterkuhhaltung überleben soll, braucht sie ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Unterstützung von Seiten der Agrarpolitik und das Verständnis der

Bevölkerung für weitreichende Zusammenhänge. Oft wirtschaften die Mutterkuhhalter am Existenzminimum, so dass äußere Einflüsse, wie die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes in Deutschland, diese Art der Tierhaltung extrem gefährden. Wenn wir die Mutterkuhhaltung – durch welche Faktoren auch immer – verlieren, wird ein weiteres Stück an möglicher Artenvielfalt geopfert.

Viehweiden sind ein idealer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten: Vögel, Insekten, Reptilien, Nagetiere, Kleinstlebewesen und Wildkräuter können sich in den eingezäunten Flächen nahezu frei von menschlicher Einflussnahme entwickeln. Das Weidevieh ist kein Störfaktor, sondern Teil der Lebensgemeinschaft.


Wir benötigen Verständnis und Unterstützung nicht nur von der Land-, sondern insbesondere von der Stadtbevölkerung, wenn auch in Zukunft Mutterkühe auf den Weiden die Artenvielfalt erhalten sollen. Wenn Sie Ihr Rindfleisch direkt vom Mutterkuhhalter beziehen möchten sprechen Sie uns an.